MOTIVATION
Fit zu werden und fit zu bleiben ist anstrengend. Für den einen mehr, für den anderen weniger. Der eine braucht ein spezielles Sportprogramm. Der andere verfügt selbst über genügend Ausdauer und Motivation.
Mit der geistigen Fitness verhält es sich ähnlich, so zumindest die Meinung von Studierenden und Lehrenden an der Universität des Saarlandes. Sie haben ein gemeinsames Ziel: Schülerinnen und Schüler im Fach Deutsch „fit“ zu machen. Und so entstand 2009 das Projekt Fit in Deutsch, dessen Idee zunächst einfach erscheinen mag und an traditionelle Nachhilfe erinnert: Kinder der dritten und vierten Klasse erhalten einmal pro Woche eine individuelle Förderung durch Lehramtsstudierende der Universität des Saarlandes. Aber ganz so einfach ist es nicht. Ein solches Kooperationsprojekt zwischen regionalen Grundschule und der Universität unterscheidet sich von der traditionellen Nachhilfe in vielfacher Weise.
Prof. Julia Knopf und Schulklasse zu digitale Bildung
Foto: Oliver Dietze
BESCHREIBUNG
Das Projekt „Fit in Deutsch“ möchte Schülerinnen und Schüler unterstützen. Diese gezielte Förderung hat alle Teilbereiche des Deutschunterrichts im Blick: So haben Kinder oft keine Vorstellung davon, was einen „guten“ Text ausmacht, oder sogar in höheren Jahrgangsstufen noch Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung. Daneben verfügen viele Kinder nur über ein geringes Selbstbewusstsein. Bei „Fit in Deutsch“ arbeiten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Studierenden gezielt an ihren Schwächen und bauen ihre Stärken weiter aus.
Damit die wöchentlichen Förderstunden gelingen, können die Studierenden die Beratung durch Lehrende in Anspruch nehmen. Im Anschluss an die Förderstunden werden Probleme direkt vor Ort besprochen und mögliche Maßnahmen diskutiert. Zudem stehen den Studierenden in speziellen „Fit in Deutsch“-Bibliotheken, auf der Homepage und auf Facebook vielfältige Fördermaterialien zur Verfügung. Die „Fit in Deutsch“-Zeitung gibt zusätzliche Tipps zur Gestaltung der Stunden. Um Entwicklungsfortschritte festzustellen, wird der Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler kontinuierlich erhoben. Erste Ergebnisse zeigen, dass vor allem im schriftlichen und mündlichen Sprachgebrauch sowie bezüglich der Lesemotivation positive Entwicklungen zu beobachten sind. Auch das Selbstbewusstsein der Kinder wird durch die Arbeit in den kleinen Gruppen gestärkt.
Ann-Kristin Müller mit Studierenden der Universität des Saarlandes
Foto: Oliver Dietze
REGIONALE BEDEUTUNG
Zugegeben: Wie im Sport ist es auch im Fach Deutsch gar nicht so einfach, fit zu werden. Die Durchführung des Projekts „Fit in Deutsch“ erfordert einen nicht zu unterschätzenden organisatorischen Aufwand und eine hohe Motivation aller Beteiligten. Der Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler und die positiven Erfahrungsberichte der Studierenden sind jedoch ermutigend. Und so wird die Kooperation zwischen der Universität des Saarlandes mit verschiedenen Schulen der Region weiter ausgebaut.